Saint Chameleon
Geschmeidig nicht glitschig

Saint Chameleon

Der Zweck eines jeden Chamäleons ist ja bekanntlich, es nicht zu sehen. Man tut es aber doch irgendwie und erst dadurch wird es wirklich besonders. Sich vortastend, umsehend, Fliegen leckend saugt es seinen Untergrund auf, interpretiert und kombiniert ihn neu. Ein heiliger Akt. Und was das Reptil mit Licht macht, gelingt der Band mit Klang, denn letztlich sind die beiden Wellen, und diese sind zum Reiten da.

Diese sechs Pfeilgiftmusikanten sind wahrlich mit carajo aus dem Grazer Froschlaub auf die Bühnen dieser Welt gefallen. In den Wogen von Gypsy, Balkan, Blues und Swing fühlen sie sich am wohlsten und ihre Zunge schleudert dir dazu eine Wucht um die Ohren, die jedes müde Glied aus seiner Winterstarre reißt. Diese unbegreifliche Schönheit wechselnder Klangfarben gibt es für wenig Kröten auch auf ihrem Debütalbum „Mockingbird“ zu erwerben, das seit dem Frühjahr aus allen Wolken auf dürstende Tanzunken herabregnet.

Letzter Streich: Mockingbird (Album)